Als Johannes XXIII. als Papst in den Vatikan einzog, war ihm ein Gedanke besonders wichtig: Die Fenster des Vatikans sollten geöffnet werden, ein frischer Wind sollte wehen. Seit dieser Zeit hat sich in unserer Kirche doch einiges zum Besseren gewandelt. Auch wenn der Wandel vielen von uns zu langsam geht oder die Antworten nicht immer befriedigen - die Sorgen und Nöte in der Welt, die Wünsche und Visionen aktiver Christen lassen sich schon lange nicht mehr unterm Tisch halten.
Doch seien wir mal ehrlich. Kritik an der engen Kirche geht uns leicht von den Lippen, vielleicht auch deshalb, weil wir so von der Enge in unserem eigenen Leben ablenken können. Wie schwer fällt es uns manchmal, unserem Trott zu entfliehen, unser Denken neuen Notwendigkeiten zu öffnen. Sich der Weite des Lebens öffnen, das bedeutet aber, sich auf Wagnisse einlassen, Liebgewonnenes entbehren, in Kauf nehmen, auch mal auf der Nase zu landen.
"Komm heraus!" ruft Jesus dem verstorbenen Freund Lazarus im Evangelium des kommenden Sonntags zu. Er tut dies sicher nicht, um ihn dann erneut in Tücher einzubinden, die sein Leben eng machen, ja ersticken. Was gibt es bei uns nicht alles, das unser Leben einschnürt und unbeweglich macht? In einem Verein wie dem "Zwölfer" müssen diese Lebensbedingungen in den letzten 90 Jahren oft diskutiert worden sein, denn anders lässt sich eine Gemeinschaft nicht lebendig halten. Herzlichen Glückwunsch!
Gemeinsam mit den "Zwölfern" wollen wir den Sonntagsgottesdienst am 17. März gestalten. Wir freuen uns auf den "Anstoß" um 10.30 Uhr in der Katholischen Kirche, der weitere Anstöße geben soll - zu einem offenen Leben in und mit unserer Kirche in der Welt.