Hoffnungsschimmer

Schapbach 2001
Eindrücke eines Schapbach-Geschädigten

Ein furchtbares Wochenende war das. Erst musste man Gepäck für 2 Wochen Campingurlaub einpacken, dann ist nach 2 Tagen alles wieder vorbei. Und auch diese 2 Tage waren schlimm. Keine einzige ruhige Minute hatte man. Das fing schon morgens an. Kaum war man aufgestanden, mußte man auch schon ein leckeres Frühstück zu sich nehmen. Dieses war noch nicht halb verdaut, roch es schon wieder nach Essen. Und so gings die ganze Zeit.

Da strampelt man sich das ganze Jahr ab, um ein paar Gramm abzunehmen und dann so was. Wenn man wenigstens danach ein gemütliches Verdauungsschläfchen halten könnte. Aber nein. Das ging einfach nicht. Wer weis, was man da verpasst hätte. Also weiter so. Abendessen, Gitarre auspacken, spielen bis die Finger bluten (wirklich) und singen (schreien), daß auch 2 Wochen Stimmbildung nichts mehr helfen würden (gell Martina).
Mir ist in meinem ganzen Leben noch keine A-Saite abgerissen. Aber ein Wochenende in Schapbach schafft alles und Jeden. Auch eine A-Saite. Gleich 2 Gitarren wurden zu Bruch gespielt. Wenn wenigstens richtige Liederbücher da gewesen wären. Nichts. Drei oder vier Zentimeter dünne Büchlein. Ich glaube wir mussten sie dreimal pro Abend komplett durchspielen.

Für die Kinder war es auch nicht besser. Die wurden 2 Tage ins Schwimmbad gesteckt oder wurden auf wilde Tiere gesetzt. Die waren wirklich wild. Lisa's Pferd ist mir sogar auf den Fuß getreten. Wahrscheinlich habe ich zu fest an der Leine gezerrt, damit es endlich anfängt zu galoppieren. Kaum hatten wir uns an diese Bestie gewöhnt, wurden wir aber schon wieder zum Aufhören genötigt. Das Mittagessen war fertig.

Wirklich schlimm war das. Einem wurde es dann am Sonnntag Morgen zuviel. Er ist einfach davon gelaufen (Joachim, ich verstehe dich). Pflichtbewusst wie er ist, hat er es sich dann aber doch noch anders überlegt und kam wieder zurück. So durfte er dann (wie alle Anderen) das Gepäck für 2 Wochen Urlaub in sein Auto quetschen. Aber selbst dann hatte der Schrecken noch kein Ende. Bevor wir unsere wohlverdiente Heimfahrt antreten durften, mussten wir noch einen leckeren, handgemachten Expresso genießen. Danke Joachim

Dann war es soweit. Wir durften aufbrechen. Rein ins Auto, 2 Stunden fahren, Kinder quengeln (wann sind wir endlich Zuhause?), daheim das Gepäck für 2 Wochen Urlaub aus dem Auto räumen und versorgen, Kinder versorgen (warum müssen wir schon ins Bett?), zurücklehnen, Beine hochlegen und denken:

Es war ein schönes Wochenende.

Danke an alle, die dazu beigetragen haben.